Wettkampf-Abbruch in Szczyrk
Der Wetterbericht für Mittwoch ließ schon nichts Gutes erahnen. Der Wettkampf in Szczyrk, der zweiten Station der Polentour, begann zwar pünktlich, doch zog sich ordentlich hin. Drehende und unberechenbare Winde sorgten immer wieder für Pausen und Unterbrechungen und auch gefährliche Situationen. So segelte zum Beispiel Andrea Campregher bis auf eine Weite von 108,5 Metern, die auf der Normalschanze nicht zu stehen sind, und stürzte bei der Landung. Glücklicherweise zog sich der Italiener keine Verletzungen zu und war sogar voller Euphorie über seinen weiten Flug.
Als nur noch die besten Zehn des Weltcups oben standen, nahm der Wind immer mehr zu. Die Jury entschied sich erst für eine Pause, um dann nach 110 Minuten, in denen lediglich 40 Athleten ihren Sprung absolviert hatten, zum Abbruch des Wettkampfs.
Tate Frantz begeistert in Wisla, erster Saisonsieg von Ryoyu Kobayashi
Im Einzelwettbewerb in Wisla brauchte man heute bei wechselnden Windbedingungen ein bisschen Glück, doch am Ende standen wieder die drei Besten des Weltcups ganz oben. Zusätzlich setzte ein junger US-Amerikaner seinen Höhenflug der letzten beiden Tage fort. Tate Frantz, der seinen bisher einzigen Weltcuppunkt als 30. beim Auftakt in Ruka errang, begeisterte in Wisla damit, dass er einzelne Trainingsdurchgänge vor allen Großen der Zunft für sich entscheiden konnte. Nach dem ersten Durchgang lag er auf dem 12. Rang, doch im Finale fiel er noch um ein paar Plätze zurück. Tate Frantz beendete den Wettkampf als 18. und durfte sich zurecht über sein bisher bestes Ergebnis im Weltcup freuen. In seinem Sog wird auch Tates Teamkollege Erik Belshaw immer besser, der heute als 29. noch zwei Weltcuppunkte sammeln konnte.
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Viermal zwei = Eins, Ryoyu Kobayashi gewinnt Tournee ohne Tagessieg
Die 72. Vierschanzentournee ist Geschichte. Es hat nicht sollen sein für Andreas Wellinger, der in Bischofshofen seinen leichten Rückstand auf Ryoyu Kobayashi sogar noch ordentlich anwachsen lassen musste. Der Japaner, bei den vorangegangenen drei Stationen jeweils Zweiter, holte sich hier ebenfalls den zweiten Platz mit 287,6 Punkten (137/139m). Den Tagessieg überließ er dem Lokalmatadorenn Stefan Kraft (288,9 Pkt; 136,5/140m). Der Garmisch-Sieger Anze Lanisek belegte im letzten Wettkampf der Tournee Rang drei (281,8 Pkt.; 134,5/141 m).
Andreas Wellinger büßte bereits im ersten Durchgang mit 132 Metern und nur Platz neun fast alle Chancen ein, steigerte sich im Finale mit 137 Metern und hatte am Ende als Fünfter 267,9 Punkte auf seinem Konto und musste sich Kobayashi in der Gesamtwertung klar geschlagen geben.
Ryoyu Kobayashi durfte nach 2019 und 2022 nun 2024 seinen dritten Goldenen Adler in Empfang nehmen. Der Japaner hatte nach den vier Schanzen 24,5 Punkte Vorsprung auf Andreas Wellinger. Platz drei in der Tourneewertung holte sich Stefan Kraft mit 32,5 Punkten Rückstand.
Für den Schweizer Gregor Deschwanden lief die Vierschanzentournee nicht wie erhofft. Mit den Plätzen 15, 34 und zweimal 24 verpasste er einmal den zweiten Durchgang und belegte insgesamt Rang 23. Eine gute Steigerung gelang Roman Koudelka aus Tschechien, der als 26.,35.,17. und 27. nur einmal den Finaldurchgang verpasste.
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Super -Team in Wisla: USA gute Siebente bei slowenischem Sieg
In Wisla startete heute die neue PolSKI-Tour mit einem Super-Team-Wettbewerb. Die folgenden Stationen der Reihe werden Szczyrk und Zakopane sein. In diesem Super-Team starten pro Nation zwei Sportler in insgesamt drei Durchgängen, bei denen das Starterfeld jeweils reduziert wird.
Die Zuschauer in Wisla sahen einen interessanten Wettkampf mit vielen weiten Sprüngen, z.B. von Andreas Wellinger einen neuen Schanzenrekord von 144,5 Metern, vom US-Boy Tate Frantz und auch vom Kasachen Danil Vassilyev sowie natürlich von den beiden Slowenen. Dazu kam eine Disqualifikation von Giovanni Bresadola wegen unsportlichen Verhaltens.
Am Start standen 13 Zweierteams, von denen die Rumänen nach dem ersten Durchgang ausschieden und die Kasachen mit Danil Vassilyev als Sechster nach einer Runde begeistern konnten. Im zweiten Durchgang gelang Tate Frantz, der bereits den Probedurchgang vor Andreas Wellinger gewinnen konnte, mit 130,5 Metern ein super Sprung auch endlich im Wettkampf. Hier mussten nach hartem Kampf die Ukrainer, Schweizer, Kasachen und nach Bresadolas Disqualifikation auch die Italiener ausscheiden, während sich die Finnen knapp in den entscheidenden dritten Durchgang retten konnten.
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Kobayashi gewinnt Quali in Bischofshofen, Benjamin Oestvold Vierter
Ryoyu Kobayashi sicherte sich vor dem entscheidenden letzten Springen der Vierschanzentournee die beste Ausgangsposition. Der Japaner, bereits mit 4,8 Punkten Vorsprung angereist, gewann die Qualifikation zum letzten Wettkampf mit einem Sprung auf 138 Meter und 162,6 Punkten. Die DSV-Hoffnung Andreas Wellinger sprang 10 Meter kürzer und hatte als Neunter bereits 18,3 Rückstand auf den Japaner.
Hinter Stefan Kraft und Clemens Aigner gab es auf dem vierten Rang der Qualifikation eine Überraschung. Diese Position sicherte sich Benjamin Oestvold, der über die Quotenregelung das norwegische Team ergänzt und heute bester Norweger wurde. Mit Startnummer vier und reichlich Anlauf sprang Oestvold mit 138,5 Metern die zweitbeste Weite des Tages und stand lange in der Leadersbox.
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