Zuviel Wind am Kulm - kein Skifliegen möglich
Foto: Elfi Albin
Heute machte der Wind den Skispringern einen Strich durch die Rechnung. Entgegen der Wettervoraussage nahm er nicht ab, sondern zu, so daß sich die Jury entschied, den Wettkampf abzusagen. Zuvor war bereits die Qualifikation mehrfach verschoben und dann entschieden worden, alle Starter im Wettkampf antreten zu lassen. Doch auch dies war nach mehreren Verschiebungen nicht möglich und auch im Hinblick auf die Lichtverhältnisse gab es keine andere Lösung als eine Absage. Die Sicherheit der Springer geht natürlich immer vor und es stehen ja noch einige große Ereignisse bevor.
Simon Ammann auf Podest bei norwegischem Doppelsieg
Der erste Skiflugwettkampf der Saison am Kulm in Österreich war ein Tag für die Norweger. Andreas Stjernen durfte mit Flügen auf 229 und 226 Meter sowie 407,6 Punkten seinen ersten Weltcupsieg feiern. Zweiter wurde Teamkollege Daniel Andre Tande, der auf 210,5 sowie auf die Tageshöchstweite von 240,5 Meter und 405,1 Punkte kam. Doch die Überraschung dürfte wohl der Schweizer Simon Ammann gewesen sein, der seine erste Podestplatzierung seit März 2015 in Kuopio holte, wo er ebenfalls Dritter wurde. Ammann bekam 399,9 Punkte für seine Flüge auf 218 und 227,5 Meter, womit er den nächsten starken Norweger, Robert Johansson, in Schach halten konnte. Der unverwüstliche Noriaki Kasai sowie Peter Prevc folgten auf den Plätzen.
Eine weitere Überraschung gelang dem Tschechen Cestmir Kozisek, der als 13. nicht nur ersten Weltcuppunkte dieser Saison holen konnte, sondern auch seine bisher beste Platzierung erreichte. Interessant ist übrigens, dass er alle seine bisherigen Weltcuppunkte bei Skiflugveranstaltungen sammelte.
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König Kamil macht den Grand Slam perfekt - Kevin Bickner mit guter Leistung in Bischofshofen
Vor dem abschließenden Wettkampf der Vierschanzentournee stand Kamil Stoch als Gesamtsieger ja praktisch schon fest, doch die spannende Frage war, ob er es schafft, mit Sven Hannawald gleichzuziehen und alle vier Stationen zu gewinnen. Und er schaffte es wirklich!
Kamil Stoch, der bereits nach seinen 132,5 Metern im ersten Durchgang führte, behielt die Nerven und landete im Finale bei 137 Metern. 275,6 Punkte bedeuteten Tagessieg Nummer vier. Er sank in den Schnee und die ganze Anspannung konnte von ihm abfallen. Anschließend nahm er die Gratulation von Sven Hannawald entgegen, der nun Gesellschaft in seinem exklusiven Club bekommen hat.
Der Norweger Anders Fannemel machte es Kamil Stoch jedoch nicht leicht, er mußte sich nach seinen Sprüngen von 130 und 139 Metern nur um 3,2 Punkte geschlagen geben. Damit errang er nach Garmisch-Partenkirchen seine zweite Podestplatzierung und wurde in der Gesamtwertung Dritter. Andreas Wellinger sprang 129 und 139,5 Meter weit, bekam 270,5 Punkte und wurde Dritter der Tageswertung. Insgesamt landete er hinter König Kamil auf dem zweiten Platz der Tournee und das, obwohl er in den ersten beiden Stationen nur die Plätze 10 und 11 belegte.
Sie fliegen wieder! Dimitry Vassiliev bester Außenseiter der Qualifikation
Nach der strapaziösen Vierschanzentournee hatten die Skispringer nicht viel Zeit zur Erholung, denn jetzt folgen zwei anspruchsvolle Wochenenden, bei denen endlich wieder geflogen wird. Den Anfang machen die Wettkämpfe am Kulm in Bad Mitterndorf, ehe die Skiflug-Weltmeisterschaft in Oberstdorf auf dem Plan steht.
Bei besten Bedingungen konnten heute am Kulm zwei Trainingsdurchgänge sowie die Qualifikation durchgeführt werden. Dabei bewies wieder einmal Dimitry Vassiliev aus Russland seine Fliegerqualitäten. Mit seinem Versuch auf 201 Meter und Platz 24 wurde er bester Außenseiter. Sein Teamkollege Mikhail Nazarov kam zwar nur auf 179 Meter, doch das reichte als 38. ebenfalls noch zum Erreichen des Wettkampfs morgen. Auch Kevin Bickner aus den USA zeigte in der vergangenen Saison schon, dass er fliegen kann. Am Kulm kam er auf 191 Meter und Rang 30 und ist damit klar für morgen. Auch die beiden Italiener Sebastian Colloredo und Alex Insam konnten sich als 37. bzw. 38. für den Wettkampf qualifizieren. Für Janne Ahonen, den einzigen Finnen am Start, reichte es als 40. und Letzter gerade zum Einzug in den Wettkampf. Einziger Schweizer in Fluglaune war Simon Amman, der mit 214 Metern den siebenten Rang erreichte. Andreas Schuler, Gregor Deschwanden und Killian Peier müssen morgen zuschauen.
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Denis Kornilov bester Außenseiter der Qualifikation in Bischofshofen
Auch wenn nach dem Aus von Richard Freitag die Vierschanzentournee praktisch entschieden ist, geht es in Bischofshofen noch um den Grand Slam, den bisher lediglich Sven Hannanald für sich verbuchen konnte. Nun hat Kamil Stoch die Chance, diesen Rekord einzustellen und alle vier Stationen zu gewinnen. Doch die Konkurrenz wird es ihm nicht leicht machen.
So stahl ihm heute sein Landsmann Dawid Kubacki, der die Qualifikation gewann, die Show. Er zeigte mit 136 Metern einen der beiden weitesten Sprünge und bekam dafür 139,9 Punkte. Einen Meter kürzer sprang der Norweger Johann Andre Forfang, der mit 136,3 Punkten Zweiter wurde. Platz drei belegte Simon Ammann, der ebenfalls auf die Bestweite von 136 Metern kam, mit 133,5 Punkten. Hinter Stefan Kraft, der in Bischofshofen wieder besser zurechtzukommen scheint, belegte Kamil Stoch den fünften Platz.
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