Team Schweiz im Finale bei polnischem Heimsieg
In einem wahren Hexenkessel gewann das polnische Team zur Freude ihrer Fans und konnte damit erstmals in dieser Saison die sieggewohnten Norweger bezwingen.
Von den kleineren Nationen hatte das Schweizer Team Grund zur Freude. Andreas Schuler, Killian Peier, Gregor Deschwanden und Simon Ammann belegten vor dem Team der Tschechischen Republik den siebenten Platz. Leider werden wir aber bei den Olympischen Winterspielen kein Team aus der Schweiz am Start sehen, da Killian Peier die interne Norm nicht erfüllte und nur in dem Fall ein vierter Mann für das Team mitgedurft hätte. So fahren nur Simon Ammann und Gregor Deschwanden nach Korea.
Ohne jede Chance auf eine Finalteilnahme waren dagegen die Teams aus Russland (Roman Trofimov, Ilmir Hazetdinov, Mikhail Maksimochkin, Dimitry Vassiliev) und Kasachstan.
Vladimir Zografski springt gute Qualifikation in Zakopane
Nach der Skiflug-Weltmeisterschaft in Oberstdorf kehrt für die Springer für zwei Wochenenden wieder der Alltag ein, bevor mit den Olympischen Winterspielen der absolute Höhepunkt erreicht wird.
Am Freitagabend konnten die polnischen Fans ihre Helden, allen voran natürlich Kamil Stoch, bei der Qualifikation in Zakopane schon einmal ausgiebig feiern. Der Tourneesieger und zweifache Medaillengewinner des Skifliegens gewann auch vor heimischem Publikum die Qualifikation überlegen. Sein Sprung von 137 Metern brachte ihm 160,4 Punkte und damit mehr als 10 Punkte Vorsprung auf Markus Eisenbichler ein, der nur einen halben Meter kürzer sprang. Dritter wurde Richard Freitag vor Dawid Kubacki. Die größte Überraschung des Tages war aber wohl der 19jährige Norweger Marius Lindvik, der schon im Training überragend sprang und mit 140 Metern sogar den Schanzenrekord um einen halben Meter übertraf. In der Qualifikation flog er auf 138,5 Meter und belegte Rang fünf.
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Daniel Andre Tande ist Skiflug-Weltmeister - Denis Kornilov bester Außenseiter
Tag zwei der Skiflug-Weltmeisterschaft in Oberstdorf ließ leider nur einen Wertungssprung, also den dritten Durchgang zu. Dann konnte sich Daniel Andre Tande als absolut verdienten Sieger feiern lassen. Der Norweger war überlegen und konnte es am Ende doch kaum fassen, dass er seinen ersten großen Titel errungen hatte. Von seinen Gefühlen überwältigt nahm er die Gratulationen seiner Konkurrenten und Teamkollegen entgegen, die sich alle mit ihm freuten.
In diesem dritten Durchgang kam Tande auf genau 200 Meter und er gewann mit insgesamt 651,9 Punkten. Kamil Stoch, der polnische Volksheld, schaffte es noch, sich mit einem guten Flug von 211,5 Metern und 638,6 Punkten um einen Platz auf den Silberrang vorzuschieben. Dadurch verlor Richard Freitag, der nur auf 190,5 Meter und zusammen auf 627,6 Punkte kam, diese Position, doch gewann die Bronzemedaille. Damit war nach der Vorgeschichte und seiner Zwangspause nicht unbedingt zu rechnen gewesen.
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Norwegen auch Skiflug-Weltmeister im Team
Foto: Daniela Richter
Die fliegenden Norweger sicherten sich bei den Skiflugweltmeisterschaften in Oberstdorf am Sonntag erwartungsgemäß auch den Titel im Team. Hinter ihnen ging es für Slowenien, Polen, Deutschland und Österreich um die restlichen beiden Medaillen. In der Dreiklassengesellschaft kämpften dann die Schweiz, Russland und Finnland eigentlich nur noch darum, nicht Letzter zu werden. Da nur acht Teams am Start waren, musste auch keins ausscheiden.
Die Wikinger von Alex Stöckl, nämlich Robert Johansson, Andreas Stjernen, Johann Andre Forfang und Einzelweltmeister Daniel Andre Tande flogen mit insgesamt 1662,2 Punkten einem ungefährdeten Sieg entgegen. Damit wurden sie ihrer Favoritenrolle gerecht und wiederholten ihren Sieg von vor zwei Jahren. Den weitesten Flug des Tages zeigte Andreas Stjernen mit 231 Metern.
Mit 1615,8 Punkten sicherte sich etwas überraschend Slowenien die Silbermedaille. Hier hatte Anze Semenic mit 220,5 Metern den besten Versuch, doch Jernej Damjan stand ihm mit 220 Metern nicht viel nach. Auch Domen Prevc gelangen zwei richtig gute Flüge, sein Bruder Peter war nicht ganz zufrieden. Doch am Ende gab es Silber für Slowenien.
Drei Russen unter den besten Dreißig bei Skiflug-WM
Nachdem gestern in Oberstdorf nach einem Trainingsdurchgang Schluss war, wurden heute bei besseren, wenn auch ziemlich wechselnden Bedingungen, sowohl die Qualifikation als auch die ersten beiden Durchgänge der Skiflug-Weltmeisterschaft ausgetragen.
Dabei erwiesen sich wieder einmal die Norweger als die besten Flieger. Doch auch die Vertreter der kleineren Nationen mischten gut mit, natürlich auch dank des WM-Modus, nach dem nur je vier Teilnehmer ihr Land vertreten dürfen. So schafften es alle vier russischen Sportler in den Wettkampf und drei von ihnen dürfen sogar morgen im dritten und vierten Durchgang antreten. Bester Vertreter Russlands ist momentan Denis Kornilov, der mit Weiten von 188 und 183,5 Metern auf dem 21. Platz liegt. Alexey Romashov kam auf 184 und 191 Meter und ist derzeit 25. Auch Mikhail Nazarov rutschte gerade noch in die weiteren Durchgänge, da Michael Hayböck bei der Landung seines ersten Sprungs stürzte und im zweiten Durchgang nicht mehr antrat. So rückte Nazarov als eigentlich 31. für ihn nach und belegt nach zwei Durchgängen den 30. Platz.
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