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Domen Prevc gewinnt Gold, Anzugskandal um Norweger
Jan Erik Aalbu
Der Wettkampf der Herren von der Großschanze in Trondheim sollte der krönende Abschluß der Weltmeisterschaft für die norwegischen Skispringer werden. Doch es sollte anders kommen. Nach Beendigung des Wettkampfes wurden die Anzüge von Marius Lindvik, auf dem Silberrang liegend sowie von Johann Andre Forfang (Fünfter) nach eindeutigen Hinweisen sehr gründlich untersucht und eine gut versteckte Manipulation festgestellt. Beide Norweger wurden disqualifiziert. Der Vorfall muss gründlich aufgearbeitet werden und wird garantiert Konsequenzen haben, welche, ist noch völlig unklar. Sportchef Jan Erik Aalbu stellte sich heute der Presse und räumte ein, dass Betrug vorliegt, von dem er nichts gewusst haben will. Cheftrainer Magnus Brevig blieb der Pressekonferenz fern.
Doch kommen wir zum Sportlichen. Die Goldmedaille sicherte sich doch ziemlich überraschend Domen Prevc. Der Slowene sprang 138 und 140,5 Meter und siegte relativ überlegen mit 301,8 Punkten. Nach Lindviks Disqualifikation rückte Jan Hörl mit seinen Sprüngen auf 134 und 137 Meter und 286,6 Punkten auf den Silberrang auf. Ryoyu Kobayashi kam mit knapp zwei Punkten weniger als der Österreicher am letzten Tag doch noch zu einer Medaille für Japan.
Nika Prevc Doppelweltmeisterin, Titelverteidigerin Zehnte
Der Einzelwettkampf der Damen von der Großschanze in Trondheim wurde wegen aufkommenden und anhaltenden Windes in nur einem Durchgang entschieden. Nika Prevc machte das Doppel perfekt und holte nach der Goldmedaille von der Normalschanze auch die von der Großen. Die 19jährige Slowenin sprang 134,5 Meter weit und gewann überlegen mit 150 Punkten. Selina Freitag wiederholte als Zweite ebenfalls ihr Ergebnis vom ersten Wettkampf. Für ihren Sprung auf 131 Meter erhielt sie 136,7 Punkte und durfte Silber in Empfang nehmen. Die Bronzemedaille ging wieder an Norwegen, doch heute holte sich Eirin Maria Kvandal ihre Einzelmedaille mit 132,4 Punkten für die Weite von 136 Metern.
Auf den Plätzen folgten mit Eva Pinkelnig, Anna Odine Stroem, Lisa Eder, Nozomi Maruyama, Jacqueline Seifriedsberger und Yuki Ito bis auf eine Norwegerin Athletinnen aus Österreich und Japan.
Slowenien verteidigt Teamgold, Finnland und USA im Finale
Im Team-Wettkampf der Herren sicherte sich Slowenien etwas überraschend die Goldmedaille und verteidigte somit den Titel von Planica. Lovro Kos, Domen Prevc, Timi Zajc und Anze Lanisek siegten mit 1080,8 Punkten. Die Österreicher, die den Gesamtweltcup zu dritt anführen, mussten sich um 13,4 Punkte geschlagen geben. Daniel Tschofenig, Maximilian Ortner, Stefan Kraft und Jan Hörl gewannen die Silbermedaille. Für Norwegen, gestern Sieger im Mixed Team, lief es heute nicht ganz rund. In der Besetzung Johann Andre Forfang, Robin Pedersen, Kristoffer Eriksen Sundal und Marius Lindvik gab es heute die Bronzemedaille, zum Sieg fehlten 15,5 Punkte, zu Silber lediglich zwei.
Das DSV-Team hatte mit den Medaillen nichts zu tun und lag mit 75 Punkten Rückstand ziemlich im Niemandsland. Karl Geiger und Stephan Leyhe konnten die Erwartungen nicht erfüllen, doch Philipp Raimund und Andreas Wellinger lieferten ansprechende Sprünge ab. Am Ende blieb wie bereits beim Mixed-Team nur Platz vier und die "Blechmedaille".