Marius Lindvik beeindruckt einmal mehr, Killian Peier und Antti Aalto im Finale
Innsbruck spielte mal wieder das Zünglein an der Waage und wirbelte die Gesamtwertung der Vierschanzentournee ordentlich durcheinander. Die Experten wie Sven Hannawald erklärten bereits im Vorfeld, dass schon kleine Unterschiede bei Windgeschwindigkeit und -richtung gerade dort sehr viel ausmachen können. Leidtragender war unser Karl Geiger, der im ersten Durchgang neben schlechten Bedingungen auch noch einen relativ schlechten Sprung erwischte und sich erstmal nur auf dem 23. Platz wiederfand. Auch Ryoyu Kobayashi musste Federn lassen und konnte das dann im Gegensatz zum DSV-Springer nicht wieder ausgleichen. Der fast einzige, der sich überhaupt nicht beeindrucken ließ, war der norwegische Newcomer Marius Lindvik. Der Sieger des Neujahrsspringens war auch in Innsbruck wieder der Beste und siegte mit 253,3 Punkten und Weiten von 133 und 120,5 Metern.
Platz zwei ging an Dawid Kubacki, der im ersten Durchgang von super Bedingungen profitierte und auf 133 Meter flog, im Finale bei zunehmendem Rückenwind bei 120,5 Metern landete und bei gleichen Weiten um 1,3 Punkte hinter Lindvik landete. Damit stand der Pole bei allen drei bisherigen Wettbewerben auf dem Podest und hat mittlerweile die Führung in der Tourneewertung übernommen.
Die Norweger hatten heute nicht nur den Tagessieg zu bejubeln, sondern auch noch den dritten Rang, den sich Daniel Andre Tande erarbeitete. Im ersten Durchgang mit 126 Metern nur 12., hatte er im Finale mit 131 Metern den besten Versuch und durfte nach einigen Rückschlägen endlich wieder auf dem Podest stehen.
Ryoyu Kobayashi, der bisherige Tourneeführende, büßte heute mit seinem 14. Rang wertvolle Punkte ein und liegt jetzt mit 13,9 Punkten Rückstand auf Kubacki lediglich auf dem vierten Rang. Karl Geiger, der ja nur knapp hinter dem Japaner Gesamtzweiter war, konnte im zweiten Durchgang den Schaden begrenzen. Sein Sprung auf 126 Meter war der zweitbeste dieses Durchgangs, womit er noch bis auf den 8. Platz vorrücken konnte. In der Gesamtwertung überflügelte er damit zwar Ryoyu Kobayashi um 0,4 Punkte, doch dafür liegen nun Kubacki und Lindvik vor ihm. 13,3 Punkte fehlen ihm auf den Polen, 4,2 Punkte auf den Norweger.
Abseits vom Geschehen um Tages- und Gesamtsieg schafften es immerhin ein Schweizer und ein Finne, in den Finaldurchgang einzuziehen. Killian Peier, der auf dieser Schanze WM-Dritter wurde, belegte heute den 19. Platz und Antti Aalto konnte als 24. erstmals bei dieser Tournee Weltcuppunkte holen. Auch der Tscheche Roman Koudelka, der als Lucky Loser in den zweiten Durchgang einzog, konnte locker bleiben und landete auf Patz 16.
Am Sonntag findet dann in Bischofshofen die Qualifikation für das alles entscheidende vierte Springen statt. Beste Karten auf den Tourneesieg hat wohl Dawid Kubacki, der dort sogar den Schanzenrekord hält. Doch Marius Lindvik, der gerade einen Lauf hat, ist keinesfalls zu unterschätzen. Oder können doch Karl Geiger oder Ryoyu Kobayashi noch einmal alles umkrempeln? Es ist jedenfalls spannend wie schon lange nicht mehr.
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