Team Norwegen wird Weltmeister - Russland springt auf Platz sieben
Mit dem Teamspringen auf der großen Schanze in Falun fand heute der letzte Wettkampf für die Skispringer bei den Weltmeisterschaften statt. Bei schwierigen Bedingungen mit viel Wind, weshalb auch der Probedurchgang gestrichen wurde, gewannen die Norweger das so heiß ersehnte Teamgold.
Das russische Team mit Denis Kornilov, Ilmir Hazetdinov, Dimitry Vassiliev und Mikhail Maksimochkin konnte ihr erklärtes Ziel, den zweiten Durchgang, auch erreichen. Unter 13 teilnehmenden Mannschaften belegte sie am Ende einen guten 7. Platz. Denis Kornilov sprang zweimal 114 Meter weit. Ilmir Hazetdinov, der noch im Einzel zusehen mußte, rechtfertigte besonders mit seinem ersten Sprung auf 124,5 Meter seinen Einsatz, auch wenn sein zweiter Versuch nur auf 104,5 Meter ging. Dimitry Vassiliev sprang 115 und 126,5 Meter weit und Mikhail Maksimochkin 121,5 und 110 Meter. Damit hatten sie am Ende 703,5 Punkte auf ihrem Konto. Das waren immerhin 11,5 Punkte mehr als das Team aus Tschechien mit dem mehrfachen Saisonsieger Roman Koudelka.
Mit Finnland und der Schweiz auf den Plätzen 9 und 10 mußten zwei Teams ausscheiden, die so große Leute wie Janne Ahonen und Simon Ammann in ihren Reihen haben, wo jedoch die anderen nicht mithalten konnten. Die Teams aus Korea, Italien und die gastgebenden Schweden konnten erwartungsgemäß nicht in den Finaldurchgang einziehen und belegten die Plätze 11 bis 13.
Die norwegischen Skispringer dominierten diese Weltmeisterschaften und sie gewannen vor den Augen ihres Kronprinzen Haakon die Teamgoldmedaille, die erste seit 1993 für Norwegen! Anders Bardal, Anders Jacobsen, Anders Fannemel und Rune Velta überzeugten einmal mehr und errangen gemeinsam 872,6 Punkte und damit einen ungefährdeten Sieg. Rune Velta konnte somit bei allen seinen vier Starts Medaillen gewinnen, die goldene von der kleinen Schanze, Silber im Mixed Team, Bronze von der großen Schanze und zum Abschluß noch einmal Gold. Auch Anders Bardal kehrt mit zwei Medaillen, einer goldenen und einer silbernen, heim.
Silber gewann etwas unerwartet das Team aus Österreich, das mit Stefan Kraft, Michael Hayböck, Manuel Poppinger und Gregor Schlierenzauer antrat, mit 853,2 Punkten. Die Bronzemedaille ging an die polnische Mannschaft mit Piotr Zyla, Klemens Muranka, Jan Ziobro und Kamil Stoch, die 848,1 Punkte sammelten. Ein versöhnlicher Abschluß für den Doppelolympiasieger Kamil Stoch, der bei den Einzelspringen medaillenlos blieb.
Das japanische Team mit Junshiro Kobayashi, Daiki Ito, Taku Takeuchi und Noriaki Kasai verpaßte auf dem vierten Platz eine Medaille.
Enttäuschung auch beim deutschen Team, das nur auf dem 5. Platz landete. Doch die schwierigen Bedingungen und nicht so gelungene Sprünge von Michael Neumayer, Markus Eisenbichler, Richard Freitag und Severin Freund verhinderten einen weiteren Erfolg. Bei seinem zweiten Versuch gelang Severin Freund ein überragender Flug, der ihn erst bei 143 Meter, neun Meter über Hillsize, landen ließ. Doch diese Weite konnte er natürlich nicht stehen, er mußte mit den Händen in den Schnee greifen.
Auch die Slowenen werden nicht zufrieden sein. Jurij Tepes, Nejc Dezman, Jernej Damjan und Peter Prevc landeten noch hinter den Deutschen auf dem 6. Platz.
Nach den Weltmeisterschaften kehrt für die Skispringer der Alltag wieder ein, das heißt es geht mit der Nordlandtournee weiter, wo es mit einem Severin Freund in so guter Form im Kampf um den Gesamtweltcup noch einmal spannend werden kann. Die Reise geht zuerst nach Finnland, wo in Lahti am 7. und 8. März zwei Weltcups auf dem Programm stehen.
Offizielles Ergebnis Wettkampf
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