Weltmeistertitel für überragenden Severin Freund - Dimitry Vassiliev wird 21.
In einem packenden Wettkampf von der großen Schanze gewann Severin Freund in überlegener Manier mit riesigem Vorsprung die Goldmedaille. Severin führte bereits nach dem ersten Durchgang und einem Sprung auf 134 Meter. Doch im Finale, als Letzer startend, ließ er einen absoluten Superflug heraus. Er sprang auf die neue Schanzenrekordweite von 136,5 Metern, landete perfekt im Telemark und bekam völlig zurecht zweimal die Höchstnote 20. Am Ende hatte er insgesamt 268,7 Punkte auf seinem Konto zu stehen und damit einen Vorsprung von 22,3 Punkten auf den Zweitplatzierten. Bisher hat Severin Freund nun schon zwei Gold- und eine Silbermedaille gesammelt - und der Teamwettkampf am Sonnabend steht ja noch aus.
Die Silbermedaille ging völlig überraschend an Gregor Schlierenzauer, der bisher eigentlich nur mäßige Sprünge gezeigt hatte. Doch als es am meisten galt, sprang der Österreicher 128 und 130 Meter weit und gewann mit 246,4 Punkten Silber. Bronze holte sich der Norweger Rune Velta der nach seinem Sieg von der kleinen Schanze und der Silbermedaille im Mixed Team damit einen vollständigen Medaillensatz gesammelt hat. Er lag nach seinem ersten Sprung auf 126,5 Meter lediglich auf dem achten Platz, doch mit 128,5 Metern im zweiten Durchgang und insgesamt 242,9 Punkten startete er noch eine Aufholjagd, die erst auf dem Bronzerang endete.
Für den Slowenen Peter Prevc läuft die Weltmeisterschaft nicht wie erhofft, er blieb mit dem vierten Platz auch auf der großen Schanze ohne Medaille. Fünfter wurde Stefan Kraft aus Österreich vor den beiden Norwegern Anders Bardal und Anders Fannemel.
Von den vier Russen, die sich für den Wettkampf qualifizieren konnten, schafften es immerhin zwei in den Finaldurchgang. Bester von ihnen war wieder der Routinier Dimitry Vassiliev, der diesmal sogar Landungen im Telemark anbieten konnte, auch wenn das noch nicht so ganz von den Sprungrichtern honoriert wurde. Vassiliev sprang 115,5 und 125 Meter weit und schob sich mit dem zweiten Sprung noch vom 27. bis auf den 21. Platz nach vorne. Erfreulicherweise gehörte auch Denis Kornilov zu den 30 Besten. Er sprang 116 und 117,5 Meter weit und belege am Ende den 27. Platz.
Bester Schweizer wurde Gregor Deschwanden auf dem 17. Platz, Simon Ammann beendete den Wettkampf auf Rang 23. und Killian Peier wurde 30.
Pech hatte Mikhail Maksimochkin, der lediglich um die Winzigkeit von 0,1 Punkt vom "rettenden" 30. Platz entfernt war. Der vierte Russe, Evgeniy Klimov, schaffte es in seinem ersten Wettkampf auf dieser Ebene bei den Spezialspringern noch nicht, den Finaldurchgang zu erreichen, doch als 35. war er nicht so weit entfernt davon.
Beide Franzosen verpaßten den Einzug in den zweiten Durchgang. Vincent Descombes Sevoie wurde 34. und Ronan Lamy Chappuis 41. Die drei Italiener Davide Bresadola, Sebastian Colloredo und Federico Cecon belegten die Plätze 37, 42 und 49. Seou Choi aus Korea wurde 38., der Kasache Sabr Muminov dürfte mit seinem 45. Platz durchaus zufrieden sein. Michael Glasder aus den USA belegte Platz 46, der Bulgare Vladimir Zografski wurde 47. und Martti Nomme aus Estland 48.
Am Sonnabend beginnt um 17 Uhr mit dem Teamspringen der letzte Wettbewerb für die Skispringer. Dort wird es vor allem zwischen Norwegen, Deutschland, Japan und Österreich einen heißen Kampf um die Medaillen geben, während es für die kleinen Nationen darum geht, unter die besten acht Teams zu kommen und damit den zweiten Durchgang zu erreichen.
Offizielles Ergebnis Wettkampf
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