Dimitry Vassiliev mischt am Kulm kräftig mit
Auf der umgebauten Skiflugschanze am Kulm in Bad Mitterndorf, die nun einen Hillsize von 225 Metern hat, fand heute die Qualifikation für den ersten Skiflugwettkampf der Saison statt. Dabei gab es bereits im Training, vor allem im 2. Durchgang, große Weiten zu bestaunen. Den weitesten Flug des Tages zeigte Severin Freund, der mit 237,5 Metern nicht nur neuen persönlichen Rekord flog, sondern auch den deutschen Rekord pulverisierte. Allerdings, als Schanzenrekord gilt dieser Flug nicht, da er "nur" im Training aufgestellt wurde.
Zur Qualifikation stellten sich lediglich 50 Starter, doch da bei Skiflugwettkämpfen nur 40 Teilnehmer starten dürfen, müssen 10 ausscheiden. Das Feld reduzierte sich dann noch unfreiwillig, da von den Finnen Sebastian Klinga und Ville Larinto die Ski nicht den Weg nach Österreich gefunden hatten und sie somit zum Zuschauen verurteilt waren.
Sehr gut in Form zeigte sich Dimitry Vassiliev aus Russland, der bereits mit seinen Versuchen über 212 und 213,5 Meter im Training seine Ambitionen andeutete. In der Qualifikation ging sein Flug zwar nicht ganz bis an die 200-Meter-Marke, doch mit 199,5 Metern belegte er den zweiten Platz.
Hervorragende Ergebnisse lieferten auch die beiden Franzosen ab. Vincent Descombes Sevoie flog auf 197,5 Meter und wurde damit 6. der Qualifikation. Für seinen jungen Teamkollegen Ronan Lamy Chappuis waren es heute am Kulm die ersten Flüge. Er schlug sich mehr als beachtlich und konnte sich mit jedem seiner Versuche steigern. Auf 163 und 173 Meter im Training folgte der Qualifikationssprung auf 196,5 Meter, die ihm den 10. Platz einbrachten.
Auch Davide Bresadola aus Italien konnte sich als 21. für den Wettkampf qualifizieren, auch wenn er mit seinem Versuch auf 172 Meter nicht zufrieden war.
Auch Gregor Deschwanden (14.,177,5m) und Gabriel Karlen (24.,171m) aus der Schweiz schafften es, die Qualifikation zu überstehen. Der einzig verbliebene Finne, der seine Ski dabei hatte, da er aus der Vierschanzentournee kam, war Jarkko Määttä, der als 26. mit 167,5 Metern ebenfalls qualifiziert ist.
Ausgeschieden sind dagegen die beiden Russen Vladislav Boyarintsev (32.), bei dem sich der Kräfteverschleiß wohl langsam bemerkbar macht, sowie Denis Kornilov (35.), der eigentlich ein guter Flieger ist und nach seiner Tourneepause wieder angreifen wollte.
Der Italiener Andrea Morassi konnte auch beim Fliegen seine Form nicht finden und belegte abgeschlagen nur den 38. und letzten Platz.
Sieger der Qualifikation wurde der Slowene Jurij Tepes, der auf 207 Meter kam. Hinter Dimitry Vassiliev belegten die beiden Norweger Johann Andre Forfang mit 193 Metern und Anders Jacobsen mit 201 Metern die nächsten Plätze.
Die zehn besten des Weltcups, die bereits vorqualifiziert sind, ließen es dann richtig krachen. Den weitesten Flug in der Qualifikation zeigte Peter Prevc aus Slowenien, der 230,5 Meter weit flog und damit einen Schanzenrekord aufstellte und seine persönliche Bestweite aus dem Jahr 2013 in Vikersund egalisierte. Der Altmeister Noriaki Kasai aus Japan stand ihm nicht viel nach, er landete erst bei 225 Metern, einen Meter weiter als sein bisheriger Rekord. Der Tourneesieger Stefan Kraft flog auf 212,5 Meter, Roman Koudelka aus Tschechien auf 212 Meter, Richard Freitag legte 211,5 Meter vor. Severin Freud ließ nach seinem Rekordflug im Training die Qualifikation aus.
Am Sonnabend beginnt das Spektakel Skifliegen mit dem Probesprung um 12:30 Uhr und dem Wettkampf um 14:15 Uhr.
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