Zweiter Durchgang für Team Russland in Zakopane
In Zakopane sah es lange nicht danach aus, als ob gesprungen werden könnte. Bereits gestern mussten Training und Qualifikation abgesagt werden, die heute Vormittag nachgeholt werden sollten. Doch auch da ging noch nichts, weil es weiter kräftig stürmte. Zum Nachmittag ließ der Wind dann nach und es konnten zwei Trainingsdurchgänge durchgeführt werden und direkt im Anschluss daran das Teamspringen stattfinden.
In Zakopane herrschte wie immer eine ganz besondere Stimmung. Die ponischen Fans strömten in Massen an die große Wielka Krokiew, um den Skispringern zuzujubeln. Vor 40 000 Zuschauern waren insgesamt neun Mannschaften am Start, so dass nur eine ausscheiden musste. Das traf erwartungsgemäß die Italiener, die mit Daniele Varesco, Sebastian Colloredo, Federico Cecon und Davide Bresadola nicht mithalten konnten. Das Team aus Russland lag bis zum letzten Sprung immer auf dem 7. Rang, doch am Ende konnte das Team aus der Tschechischen Republik noch um gerade einmal 5,2 Punkte an ihnen vorbeiziehen. Die russische Mannschaft, die in der Besetzung Vladislav Boyarintsev, Mikhail Maksimochkin, Denis Kornilov und Ilmir Hazetdinov sprang, belegte also den 8. Rang.
Um zweiten Teamspringen der Saison konnte das deutsche Team verdient den zweiten Sieg feiern. Michael Neumayer, Marinus Kraus und vor allem Richard Freitag und Severin Freund, die überragend sprangen, hatten am Ende mit 1050,6 Punkten fast 15 Punkte Vorsprung auf die Zweitplatzierten. In einer fiktiven Einzelwertung lagen Freund und Freitag auf den Plätzen eins und drei.
Platz zwei ging an Österreich, das sich damit für den achten Rang in Klingenthal revanchieren konnte. Michael Hayböck, Gregor Schlierenzauer, Thomas Diethart und Stefan Kraft sammelten insgesamt 1034,7 Punkte. Das slowenische Team sicherte sich mit dem letzten Sprung von Peter Prevc noch das Podest, das vorher fest in norwegischer Hand schien. Doch Jurij Tepes, Nejc Dezman, Jernej Damjan und eben Peter Prevc hatten am Ende 1018,4 Punkte auf ihrem Konto, das waren genau zwei mehr als die Norweger, bei denen verletzungsbedingt Anders Bardal ausfiel. So blieb für Johann Andre Forfang, Rune Velta, Anders Jacobsen und Anders Fannemel nur der vierte Platz.
Das polnische Team konnte den Heimvorteil nicht nutzen und belegte nur den fünften Platz. Doch vor allem Kamil Stoch zeigte, dass mit ihm wieder zu rechnen ist. Er sprang zweimal über 130 Meter und wäre in einer Einzelwertung Zweiter geworden. Das lässt für morgen einiges erhoffen. Die Japaner konnten heute mit ihrem 6. Platz auch nicht glänzen. Nicht einmal Noriaki Kasai, der allerdings das Training ausließ und so im Wettkampf seine ersten Sprünge auf der Schanze machte, konnte überzeugen.
Die neue Planung für den Sonntag sieht aus wie folgt: Um 12:15 Uhr soll die Qualifikation für den Wettkampf, der um 13:45 Uhr beginnen soll, starten. Falls der Wind und das Wetter es zulassen.
Das siegeichen Springer aus Deutschland zeigten eine große Geste, indem sie ihre Siegprämie von 30 000 Schweizer Franken an den bei der Vierschanzentournee schwer gestürzten Amerikaner Nick Fairall spendeten, um zu helfen, die Kosten für seine Rehabilitation zu decken. Auf der offiziellen Spendenseite sind inzwischen bereits 16 000 Dollar von 25 000 benötigten eingegangen.
Offizielles Ergebnis Wettkampf
Aktueller Stand Nationenwertung
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