Überraschung in Zakopane - erster Weltcupsieg für Anze Semenic
Der Einzelwettkampf in Zakopane lief etwas anders ab als aus polnischer Sicht geplant. Gegen Ende des ersten Durchgang verschärften sich die Bedingungen und einige der Besten mussten Federn lassen. So erwischte es auch ausgerechnet auf seiner Heimschanze Kamil Stoch, der als 38. das Finale verpasste. Außerdem musste er auch noch Richard Freitag das Trikot des Weltcupführenden überlassen. Doch dafür durfte sich Anze Semenic, den wohl niemand auf der Rechnung hatte, über seinen ersten Weltcupsieg freuen. Der Slowene lag nach dem ersten Sprung auf 134,5 Meter auf dem 5. Platz und ließ dann im zweiten Versuch 137,5 Meter folgen. Mit 245,6 Punkten katapultierte er sich noch ganz nach vorne.
Zweiter wurde Andreas Wellinger, der sich nach Anpassungsschwierigkeiten am ersten Tag immer mehr steigerte. Nach dem ersten Durchgang lag er mit 119,5 Meter nur auf Rang neun und sprang dann im Finale 136,5 Meter weit. Mit 242 Punkten erreichte er das Podest. Dritter wurde nach langer Zeit mal wieder Peter Prevc, der für seine Sprünge auf 131 und 134 Meter 241,2 Punkte bekam.
Beinahe wäre auch Simon Amman eine Überraschung geglückt, lag er doch bei Halbzeit auf Rang drei, doch dann fiel er auf den fünften Platz zurück. Für Aufsehen sorgte an diesem Wochenende auch ein Weltcupdebütant aus Norwegen. Der 19jährige Marius Lindvik zeigte an allen Tagen konstant gute Sprünge und lag nach dem ersten Durchgang mit 138 Metern überraschend auf Podestkurs. Doch im Finale ließen ihn auch etwas die Verhältnisse im Stich und er wurde noch bis auf den achten Platz durchgereicht. Starkes Ergebnis für ein Debüt!
Kommen wir zu den kleineren Skisprungnationen. Killian Peier aus der Schweiz erlebte ein Wechselbad der Gefühle. Er erreichte als 20. den zweiten Durchgang, zeigte dort einen weiteren guten Sprung auf 129,5 Meter - und kam knapp vor der Sturzlinie zu Fall. Damit wurde er am Ende lediglich 28.
Für die übrigen Vertreter der kleineren Nationen reichte es nicht zu Weltcuppunkten. Peiers Teamkollegen Gregor Deschwanden und Andreas Schuler landeten auf den Plätzen 37 und 41. Vladimir Zografski aus Bulgarien war als 34. relativ dicht dran am Finaldurchgang. Der Este Martti Nomme wurde 44. Keine Chance auf ein Weiterkommen hatten die beiden Russen Ilmir Hazetdinov und Dimitry Vassiliev, die die Plätze 46 und 50 belegten.
Am kommenden Wochenende zieht der Weltcupzirkus weiter nach Willingen, wo mit dem "Willingen-Five" ein neues Format ausprobiert wird. Schauen wir, was uns erwartet an diesem letzten Weltcupwochenende vor den Olympischen Winterspielen.
Offizielles Ergebnis Wettkampf
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