Piotr Zyla gewinnt überraschend Bronze von der Großschanze
In einem ungeheuer spannenden Wettkampf von der Großschanze kürte sich heute Stefan Kraft in Lahti zum Doppelweltmeister. Damit ist er der erste Österreicher überhaupt, dem es gelang, die Titel von beiden Schanzen zu gewinnen. Knapp geschlagen geben mußte sich erneut Andreas Wellinger vom DSV. Die Bronzemedaille ging an Polen, doch mit Piotr Zyla nicht an einen der Favoriten.
Der Reihe nach: Nach dem ersten Durchgang lagen die Sportler an der Spitze so eng zusammen, daß zwischen den ersten fünf Plätzen gerade einmal drei Punkte lagen, bis zu Platz 12 waren es insgesamt nur gut neun Punkte.
Ganz vorne lag nach einem Sprung auf 127,5 Meter bereits Stefan Kraft, gefolgt von Andreas Wellinger mit der gleichen Weite, doch mit 0,9 Punkten Rückstand. Dritter war zu dem Zeitpunkt der Norweger Andreas Stjernen, der zwei Meter weiter sprang, doch 2.6 Punkte zurücklag. Dann folgten die Polen Kamil Stoch, Dawid Kubacki und Piotr Zyla. Im Finaldurchgang hatte dann Piotr Zyla mit 131 Metern den weitesten Satz und sprang noch bis auf den Bronzeplatz nach vorne. Andreas Wellinger kam bis auf 129 Meter, doch am Ende fehlten ihm 1,3 Punkte zu Gold. Die 127,5 Meter von Stefan Kraft und insgesamt 279,3 Punkte reichten dem Österreicher zu seinem zweiten Triumph in Lahti. Andreas Stjernen verpaßte um die Winzigkeit von 0,6 Punkten die Bronzemedaille.
Bester Vertreter der kleineren Skisprungnationen war wieder einmal Evgeniy Klimov aus Russland. Er belegte mit zwei gleichmäßigen Sprüngen Platz 20. Auch Dimitry Vassiliev und Denis Kornilov erreichten den zweiten Durchgang, in dem sie am Ende die Plätze 24 und 29 belegten. Für ihren Teamkollegen Alexey Romashov reichte es nur zum 49. Platz. Einziger Nordamerikaner im Finaldurchgang war Kevin Bickner, der 30. wurde. Auch für die Finnen lief es gut, denn drei ihrer Starter erreichten den zweiten Durchgang. Bester Finne wurde Janne Ahonen als 23., Ville Larinto belegte Platz 26 und Jarkko Määttä wurde 27. Lediglich der Qualifikationssieger Antti Aalto schaffte es als 31. knapp nicht unter die besten Dreißig.
Vincent Descombes Sevoie verpaßte als 33. den Einzug in die zweite Runde. Bester Italiener war Alex Insam als 37., Martti Nömme aus Estland lag mit Platz 44 noch einen Rang vor seinem Kollegen Kaarel Nurmsalu.
Das heutige Ergebnis verspricht einen spannenden Teamwettkampf am Sonnabend, an dem voraussichtlich Polen, Norwegen, Deutschland und Österreich um die Medaillen kämpfen werden.
Offizielles Ergebnis Wettkampf
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