Trübe Aussichten für das Skispringen in Schweden
Die Skiweltmeisterschaften in Falun letztes Jahr sollten einen Aufschwung für das schwedische Skispringen bringen. Genau das Gegenteil ist der Fall.„Wir hatten noch nie so schlechte Ressourcen wie jetzt. Man muss darüber nachdenken, ob der Sport in Schweden überhaupt überleben kann“, sagte Jerker De Vall, der Vorsitzende des Schwedischen Skisprungverbandes. Die Ski-WM in Falun wurde kein Neubeginn für das schwedische Skispringen, obwohl der Verband rund zwei Millionen Kronen pro Jahr vier Jahre vor der WM bereitstellte. Nach den schwachen Leistungen der Schweden bei der WM ist nun die Situation kritisch für den Sport, da in der kommenden Saison nur weniger als 200 000 Kronen vom Skiverband bereitgestellt werden.
Die Konsequenzen:
- Es wurden keine Leiter für die Nationalmannschaft und keine Nationaltrainer angestellt
- Es gibt keine funktionierenden Teamaktivitäten. Jonas Sandell, einer der beiden norwegischen „Neuerwerbungen“, sagte, dass er seinen Entschluss, schwedischer Skispringer zu werden, bereut. Carl Nordin überlegt noch, ob er seine Karriere fortsetzt und Christian Inngjerdingen (der zweite Norweger) trainiert auf eigene Faust.
- Für das Skispringen gibt es keine Angestellten des Verbandes
- Im Winter wird es keine Wettkämpfe auf den frischrenovierten WM-Schanzen geben
„Weil wir keine Mittel für organisiertes Training der Nationalmannschaft bekommen, werden die Springer von ihren Clubs unterstützt. Nun werden wir sehen, ob wir die Nationalmannschaft auf der Juniorenebene oder im Continentalcup einsetzen können“, sagte Jerker De Vall.
Ich kann verstehen, dass der Verband beschließt, die Unterstützung wieder zu reduzieren. Wir brachten ja nicht die erwarteten Ergebnisse bei der WM. Aber ich bin enttäuscht, dass es im Winter keine Wettkämpfe auf den neu renovierten Schanzen geben soll. Es ist sehr bedauerlich, dass sich der Verband nicht mehr in dieser Frage engagiert hat. Es gibt ja eine Veranstaltungsorganisation, die in Gang gehalten werden muss.
Nun signalisiert Jerker De Vall, dass neue Zeiten für das schwedische Skispringen anbrechen, in dem 50-60 Sportler in allen Altersklassen aktiv sind. „Wir müssen ein Marketing schaffen, das Sponsoren besorgt, so daß wir unsere Kosten selber tragen können.“ Es gibt eine Generation von 15jährigen, etwa 5 Jungen und 5 Mädchen. Jerker De Vall meint, dass sie die Zukunft sind und umsorgt und bei der Stange gehalten werden müssen.
Niklas Carlsson, der Direktor des Schwedischen Skiverbandes erklärte, dass die verminderte Förderung als Signal an den schwedischen Skisprung verstanden werden sollte, den Fokus von der Nationalmannschaft auf die Vereinstätigkeit zu verlagern. „Dieses Signal gaben wir schon vor zwei Jahren. In der Vergangenheit hatten wir für die Nationalmannschaft im Skispringen die teuersten Kosten pro Aktiven im Vergleich zu allen unseren anderen Nationalmannschaften. Nun wird es große Auswirkungen haben, dass dieses Geld dafür an den Kinder- und Jugendsport geht. Dann wird es eine große Herausforderung für das Skispringen, wenn es um die Anlagen und dergleichen geht.“
Carlsson erklärt, warum es im Winter keine Wettkämpfe in Falun gibt: „Wir vom Skiverband sind nicht bereit, das finanzielle Risiko zu tragen, das es beinhaltet, eine internationale Skisprungveranstaltung durchzuführen. Wir werden sehen, was wir in den nächsten Wintern machen.“
Hier die Ergebnisse der Schweden bei der WM:
Normalschanze, Qualifikation: Carl Nordin 46., Jonas Sandell 53., Christian Inngjerdingen 55. -damit alle ausgeschieden
Großschanze, Qualifikation: Christian Inngjerdingen 49., Carl Nordin 51., Jonas Sandell 55., –damit alle ausgeschieden
Team: Simon Eklund, Jonas Sandell, Christian Inngjerdingen, Carl Nordin, 13. und Letzte
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