"Sie können ja springen, darauf müssen sie auch im Wettkampf vertrauen!"

Kategorie: Interviews Veröffentlicht: Samstag, 11. Oktober 2014 Geschrieben von Bärbel Schulze

Matjaz Zupan
Interview mit Matjaz Zupan, 3.10.2014

Während des Finales des Sommer Grand Prix in Klingenthal hatten wir die Gelegenheit, mit dem Slowenen Matjaz Zupan zu sprechen, der jetzt die russischen Springer betreut.

Guten Tag, Matjaz Zupan! Du bist seit dieser Saison der Trainer des russischen Teams, zusammen mit David Jiroutek. Wie funktioniert das mit der Verständigung - Slowenisch, Tschechisch, Russisch?

Das sind alles slawische Sprachen, wir lernen Russisch, aber wir sprechen auch Englisch.

Und die Springer kommen auch damit klar, die verstehen das dann auch alles?

Ja, unser Co-Trainer spricht auch Englisch, dann kann er übersetzen. Das ist nicht so ein großes Problem.

Wie bist du zufrieden mit dem Team, mit den physischen Grundlagen, die deine Vorgänger gelegt haben?

Ja, wenn ich mir die ganzen Ergebnisse des Sommers ansehe, waren zwei Wettkämpfe wirklich gut. Die anderen waren nicht so gut, aber okay, wir müssen noch arbeiten. Auch das Training war manchmal sehr gut, das bedeutet, daß sie springen können. Aber sie müssen darauf vertrauen, auch im Wettkampf und das ist der nächste Schritt.

Wie ist das Verhältnis der Sportler untereinander? Es sind ja einige Routiniers dabei wie der Dimitry Vassiliev, der jetzt nicht hier ist, oder Denis Kornilov, der schon lange dabei ist und jetzt kommen die jungen Burschen von unten und machen Druck wie der Mikhail Maksimochkin und der Vladislav Boyarintsev.

Das ist super, daß sie noch ältere, routinierte Athleten haben, von denen sie lernen können. Vassiliev kommt im Winter wieder und so ein Team ist immer gut.

Was habt ihr euch für Ziele gestellt in dieser Saison?

Für uns ist jedes Ergebnis in den Top Ten gut, ist super. Wir haben jetzt eine Quote von drei und wollen das noch ausbauen. Das geht nicht so schnell, aber wir sind trotzdem in einer guten Position. Wir können im Wettkampf mit vier Springern antreten, aber müssen den vierten selber zahlen.

Wie ist die finanzielle Basis, wie sieht es mit der Ausrüstung aus und mit den Sponsoren?

Ja, das ist nicht schlecht im Moment, ich muß sagen, das ist gut, das ist ok. Wir sind eine große Mannschaft, wir können trainieren, wir haben einen Plan. Wir gehen in alle Wettkämpfe und wir haben gutes Material.

Wo wohnt der Trainer, ist er nach Russland gezogen?

Nein, ich wohne in Slowenien. Es sind so viele Wettkämpfe, speziell im Winter. Und im Sommer haben wir Sommer Grand Prix von Juli bis Oktober und dazwischen gehen wir nach Russland ins Training, wir gehen nach Sotschi. Wir sind 10-14 Tage zusammen. Das ist im Moment genug. Da ist es egal, ob ich in Russland wohne oder nicht, das Land ist riesig.

Die Springer sind ja auch über das Land verstreut. Funktioniert es mit den Sportlern, daß sie dann auch so trainieren, wie sie sollen?

Ja, auch sie müssen nach Hause gehen, das ist auch wichtig und dort trainieren.

Ich vermisse den Alexey Romashov, warum ist er nicht dabei?

Alexey ist in der Armee, er hat kein Visum. Im November zum Weltcupauftakt kann er dann hoffentlich wieder springen.

Und ein paar Worte zu Ilmir Hazetdinov?

Ilmir war am Anfang nicht so gut in Form, aber jetzt im Sommer ist er jede Woche besser und besser geworden. In Almaty war er sehr gut, auch jetzt im Training in Planica war er sehr gut, und jetzt passiert das, daß er sich nicht qualifiziert. Aber das ist nicht so schlimm.

 

Vielen Dank, daß du die Zeit gefunden hast, unsere Fragen zu beantworten, Matjaz. Wir wünschen dir und dem ganzen russischen Team viel Erfolg!

 

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