Vladislav Boyarintsev: Ich sehne mich nach Winter und Schnee
Für die russische Skisprungseite Skijumping.ru führte Dasha Mashkina folgendes Interview mit Vladislav Boyarintsev, dem neuen russischen Meister auf der Normalschanze, das sie für uns ins Deutsche übersetzte:
Letztes Jahr zeigte der russische Skispringer Vladislav Boyarintsev beim Sommer Grand Prix das beste Resultat der Athleten des russischen Teams und holte den 16. Platz in der Gesamtwertung. Er feierte sein erstes Podium beim Sommer Grand Prix in Almaty, wo er Dritter wurde. Leider konnte Boyarintsev das Resultat in diesem Jahr nicht wiederholen. Aber bei der nationalen Meisterschaft in Sochi bewies er allen, dass er für die kommende Wintersaison, auf die man nur noch 4 Wochen warten muss, gut vorbereitet ist.
Hallo, Vlad! Gratuliere dir zum Sieg bei der Meisterschaft auf Normalschanze in Sochi! Bist du mit deinem Resultat zufrieden?
V.B. Hallo, Dasha! Danke! Ja, ich bin mit meinem Resultat voll zufrieden.
Der Sommer Grand Prix ist nun seit einigen Wochen vergangen. Wie schätzt du selbst deinen Skisprung-Sommer ein?
V.B. Ich war nicht in bester Form. Ich kann kaum sagen, dass ich mit meinen Sprüngen zufrieden bin. Ich muss noch daran arbeiten.
Also läuft die Vorbereitung zur kommenden Saison auf Hochtouren?
V.B. Ja, sie geht in den Endspurt. Ich trainiere weiter und bereite mich auf das anstehende Trainingslager vor – habe keine Zeit für Erholung!
Wie sehr freust du dich auf die Weltcuperöffnung?
V.B. Ja, ich sehne mich nach Winter und Schnee! Ich erwarte ungeduldig den Weltcupstart.
Auf welches Sportereignis dieser Saison freust du am meisten?
V.B. Ich will wahnsinnig gern bei der Skiflugweltmeisterschaft in Bad Mittendorf starten, hoffentlich schaffe ich das.
Dieses Jahr gab es in Chaikovskiy zum ersten Mal einen Wettkampf des Sommer Grand Prix. Und auf der „Snezhinka“ findet das COC-Finale 2015/2016 statt. Sag mir, bist du mit der Organisation des SGP in Chaikovskiy zufrieden? Würdest du dir wünschen, dass Chaikovskiy irgendwann auch einen Weltcup ausrichtet?
V.B. Ja, die Organisation in Chaikovskiy war klasse! Alles war auf höchstem Niveau. Beim Wettbewerb herrschte eine tolle Atmosphäre. Ich würde mir wünschen, dass Chaikovskiy noch mehr solche Veranstaltungen durchführen könnte und natürlich auch einen Weltcup.
Die FIS bestätigte neue Regeln bei der Materialkontrolle. Jetzt wird diese Regel auch in der Wintersaison angewendet. Wie stehst du zu der neuen Materialkontrolle noch vor dem Sprung auf der Schanze?
V.B. Ehrlich? Ich finde diese Regel zu streng.
Weißt du, meine ausländischne Freunde und Kollegen sagen mit oft, dass sie nur wenig Information über unsere Skispringer in ihrer Presse finden können. Aber viele interessieren sich dafür, z.B., wie bist du Skispringer geworden?
V.B. Ich kam zum Skispringen vor 7 Jahren. In die Schule, auf die ich ging, kam ein Skisprungtrainer und erzählte ganz viele interessante Sachen über diese Sportart. Er suchte neuen Nachwuchs für seine Trainingsgruppe und hat eingeladen, ein Training zu besuchen, falls es für jemanden interessant ist. Ich fand es faszinierend und kam zu diesem Training – so fing mein Skisprungleben an.
Kannst du sagen, wo du am liebsten springst?
V.B. Ich mag viele Skisprungkomplexe, aber ich kann keiner einzelnen Schanze den Vorzug geben.
Im Weltmeisterschaftprogramm ist ein Mixed-Team-Wettkampf eingeschlossen. Aber im Weltcup finden fast keine, oder wie diese Saison gar keine solchen Wettkämpfe statt. Hättest du gerne mehr Mixed-Team-Wettkämpfe?
V.B. Schwierige Frage. Ich bin noch nie selbst beim solchen Wettbewerb gesprungen. Genau deshalb kann ich diese Frage nicht beantworten.
Danke dir, Vlad! Ich wünsche dir und unserem Team ganz viel Erfolg in dieser Saison! Und wir sehen uns an der Schanze!
Original-Interview auf Russisch
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